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Raus ins Leben

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Starten möchte ich diesen Beitrag mit einer wahren Geschichte, die ich in einem Podcast der Zeit gehört habe. Ein Mann wird zu Unrecht des Mordes verurteilt und sitzt 20 Jahre in Haft, bevor eine Genetikerin, die sich mit Stammbaumanalysen beschäftigt seine Unschuld beweist.   Diesem Mann wurden 20 Jahre seines Lebens „genommen“. 20 Jahre, die einfach weg sind und in denen er nicht am Leben teilnehmen konnte. 20 Jahre, in denen er nur die Gefängnismauern von innen und seine kleine Zelle gesehen hat. 20 Jahre die an ihm einfach vorbeigegangen sind. Eine Tragödie.   Warum erzähle ich die Geschichte? Gefängnisse müssen nicht aus steinernen Mauern gebaut sein und man muss auch nicht verurteilt werden, um sich in einem zu befinden und Zeit verstreichen zu lassen, ohne sein Leben zu leben. Gefängnisse können gebaut sein aus Erwartungen, die man an sich selbst stellt, aus gesellschaftlichen Systemen und Druck, dem man nachgibt, aus Feigheit und Faulheit, aus Ängsten, Sorgen und Ausreden… die

Unnötige Gedanken

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Grüße aus Hamburg - Update Juli 2022

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Wow, es ist eine Ewigkeit her, seit ich das letze Mal hier etwas geschrieben habe; nun ein Update! Wo soll ich anfangen?  An aller erster Stelle ist wohl die Explosion, die zum Verlust meiner Wohnung geführt hat zu nennen. Das war krass, um das mal in „Jugendsprache“ auszudrücken. Ein echt heftiges Erlebnis, an dem ich lange zu „knabbern“ hatte und das sehr viel Stress verursacht hat. Am Ende habe ich aber gelernt, dass eine Katastrophe auch Gutes mit sich bringen kann. Ich habe so viel Hilfsbereitschaft erfahren und gemerkt, dass ich ganz tolle und liebe Menschen um mich herum habe. Zudem habe ich nun eine sehr schöne neue Wohnung, die mir sogar noch besser gefällt, als die alte. Nach einiger Zeit habe ich auch fast alle Sachen aus der zerstörten Wohnung rausholen können und musste nicht wieder ganz von vorne anfangen. Alles in allem würde ich sagen „Ende gut, alles gut“.  Ansonsten gab es viel Arbeit in dem letzten Jahr seit August, seit meinem letzten Blogeintrag hier. Das war ein a

Update 21.08.21

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Lange habe ich nichts mehr von mir hören lassen: ich bin wieder zurück in Deutschland, sitze auf meinem Bett, höre Klaviermusik, überlege, wie es mir geht. Vor vier Wochen habe ich die Insel Fue rteventura verlassen, die für 9 Monate mein zu Hause war. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es mir leicht gefallen ist. Ich habe nicht nur meinen Freund, sondern auch ganz liebe Freunde zurück gelassen. Es war eine Umstellung wieder in einer Großstadt mit den vielen Menschen und dem Lärm zu leben. Meine schöne neue Wohnung, in der ich mich sehr wohl fühle und die ich mit viel Liebe eingerichtet habe, hilft, wieder anzukommen und natürlich meine Freunde und Kollegen*innen. Meine Arbeit macht mir Spaß und wäre es nicht so, wäre ich wahrscheinlich schon gar nicht mehr hier. Das Jahr hat mich wieder einiges gelehrt: ich habe das Zusammenleben mit einem Hund lieben gelernt, größere Wellen gesurft, als je zuvor, das Training mit Gewichten für mich entdeckt, angefangen zu kochen, neue Freunde g

Reisen, Surfen und der Kinderwunsch – „real talk“

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  Wie sagt mei ne Schwester so schön: „Du hast noch Zeit, aber irgendwann ist es dann einfach auch vorbei.“ Sie hat recht, denn seien wir mal ehrlich: ich bin 37 Jahre alt - die Uhr tickt und die Zeit läuft und da muss man auch kein Geheimnis draus machen. Die Uhr kann man abstellen, aber die Zeit vergeht leider trotzdem – eine Crux. Die Frage, ob ich Kinder haben möchte ist eine die mich immer wieder rumtreibt und es ist nicht das erste mal, dass ich meine Schwestern frage, ob man bzw. Frau das wirklich unbedingt möchte. Eine klare Antwort gibt es nicht und ich verstehe das. Die Angelegenheit ist zu komplex. Das Reisen macht es nicht einfacher – der Drang unabhängig zu sein, frei von Verpflichtungen und Verantwortung ist groß und lässt sich nicht einfach abstellen. Trotzdem komme ich immer mehr zu dem Entschluss, dass eine eigene Familie schön wäre, und in meinen Augen – die in diesem Fall vielleicht auch etwas blau(-äugig) sind – muss das nicht das Ende meiner Reisen und auf gar ke

„Lass mal sein, wer wir sind! Und lass mal an uns selber glauben!“ (Julia Engelmann) - Mut zur eigenen Persönlichkeit

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„ Sei doch nicht so!“ Nicht so wie? Blöd, böse, komisch, verrückt, lustig, nervig, anstrengend - so wie ich bin? „ Sei einfach nicht so!“ Doch! Genau so will ich sein! So, wie ich bin! In meinen freien Jahren habe ich viele Menschen getroffen und immer wieder erlebt, was es heißt, nicht der zu sein, der man ist. Menschen verstellen sich, lügen, geben sich lässiger, lustiger, verrückter als sie sind, setzen „eine Maske“ auf, „verkleiden“ sich, bis sie enttarnt werden und bis ihr wahres Ich dann doch irgendwann zum Vorschein kommt. Auch ich hatte Phasen in meinem Leben in denen ich versucht habe jemand anderes zu sein; in denen ich stärker, lustiger, cooler, besser sein wollte; in denen ich mich selbst nicht akzeptiert habe. Die Gründe dafür sind meist ein vermindertes Selbstwertgefühl, fehlendes Vertrauen in die eigenen Stärken, das Gefühl nicht dazu gehören zu können, wenn man nicht anders ist. Was dabei verloren geht ist die eigene Persönlichkeit und Authentizität. I

Surf-Storys

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Kapitel 1: Die Frühaufsteherin... Es ist 7:20Uhr, ich stehe am Spot, friere und frage mich, was ich hier mache. Trotzdem gibt es kein zurück, da die Wellen nach Spaß aussehen und die Luft jetzt schon nach einem schönen Sommertag riecht. Ich quäle mich also aus dem Auto, stehe mit meinen nackten Füßen auf dem kalten Boden und ziehe den vom Vortag noch nassen Neoprenanzug an. Mich fröstelt es und meine Füße verwandeln sich langsam zu Eisklumpen. Alles hilft nichts, ich springe auf und ab, um etwas warm zu werden, packe die Leash an mein Board und stakse los. Mit meinem Board unterm Arm geht’s zum Spoteinstieg, der mich erstmal über 20m Riff führt. Ich verfluche den Morgen und die Kälte. Meine Füße schmerzen und wollen sich so gar nicht im eiskalten Zustand an das kantige Riff anpassen. Endlich im Wasser angekommen, ändert sich allerdings alles: das Wasser ist angenehmen warm, auf meinem Board zu liegen ist immer schön und nach den ersten Paddelschlägen ist die Frage, was ich hier mach