Manchmal kommt es anders als man denkt.
Heute
wollte ich eigentlich runter an die Algarve reisen und dort eine
Woche in einem Surfcamp verbringen. Schon am Samstag hab ich mich
aber nicht gut gefühlt und gestern Abend ging dann gar nichts mehr.
Ich musste auf das leckere BBQ verzichten und lag mit Fieber im Bett.
An eine Weiterreise heute morgen war nicht wirklich zu denken. Also
habe ich jetzt alle Pläne verworfen und verbringe wahrscheinlich die
nächsten zwei Tage im Bett. Es ist aber alles gar nicht so
dramatisch, weil die Bedingungen gerade eh nicht gut sind (viel zu
groß) und ich eh nicht surfen könnte. Von daher kann man auch mal
seinen Körper schonen und in Ruhe wieder gesund werden. Es gibt
schlimmeres. Ich hoffe jetzt einfach, dass ich bis Freitag wieder fit
bin und dann wieder ins Wasser kann. Die Vorhersagen versprechen für
das Wochenende super gute Surftage.
Berichten
will ich noch von der Surfsession letzten Freitag: Wir sind früh
morgens um acht an einen Spot gefahren, an dem niemand surft; ich
kann mir das überhaupt nicht erklären, da dort eine mega coole
Rechtswelle läuft. Sie ist ein bisschen versteckt hinter den Klippen
und vielleicht sieht sie einfach keiner so wirklich. Zudem ist aber
auch der Ein- und Ausstieg über große Felsbrocken und das Riff
nicht so einfach und das geht auch nur bei Low Tide. Wenn das Wasser
höher steigt kann das da schon sehr gefährlich werden, weil man die
großen Steine nicht mehr sieht und die Brandung einen da drauf oder
dagegen spült.
Der Spot ist aber ansonsten echt super gut, weil es
einen Channel zum rauspaddeln gibt und die Welle an einem großen
Felsbrocken im Wasser bricht, also auch immer an ein und derselben
Stelle. An dem Freitagmorgen waren die Bedingungen für uns optimal,
da der Swell nicht so groß war, und wir einfach raus paddeln
konnten. Die Welle bricht ein bisschen steiler und es kamen schon
auch größere Sets rein, aber wenn man in der Welle drin war, dann
konnte man sie ewig bis zu den Steinen ganz vorne surfen. Wir waren
nur 7 Surfschüler und zwei Surflehrer und mussten daher nicht lange
im Line up warten. Für die zwei Surflehrer war das ganze auch ein
eher aufregenderes und nicht alltägliches Unterfangen, da nur einer
von ihnen erst einmal dort eine Lesson gehalten hat. Sie fahren nicht
oft dort hin, weil sie nur wenige Schüler mit raus nehmen können
und die Verantwortung schon auch groß ist. Es ragen auch im Wasser
Steine heraus und man muss auf jeden Fall nach rechts surfen, da man
sonst auf einen dieser Steine landet. Zudem ist die Welle – wie
bereits erwähnt – relativ steil zu beginn und die Bedingungen
müssen einfach passen. Sobald es etwas größer wird, wird es zu
gefährlich. Wir hatten einfach Glück an diesem Morgen und tolle
lange Rides. Jetzt schaue ich jeden morgen vom Fenster auf diese
Welle runter und frage mich, warum dort keiner surft. Sie bricht so
perfekt und läuft und läuft und läuft. Ich hoffe, dass nochmal ein
solch schöner und perfekter Tag kommt, an dem ich das Surfen auf
dieser Welle genießen kann.
Man sieht uns Surfer als kleine schwarze Punkte im Wasser und die schöne Rechtswelle, die links auf dem Bild läuft, ist die Welle, von der ich "gesprochen" habe. |
Kleine
Anmerkung zum Schluss: natürlich bin ich wieder beim Reingehen über
das Riff auf einen Seeigel getreten. Ich glaube, ich ziehe diese
Dinger magisch an. Das ist meine dritte Seeigelerfahrung innerhalb
von drei Monaten. Wenn man es positiv sehen will, dann bin ich so
langsam an den Schmerz gewöhnt und geübt darin, die Stachel wieder
aus der Haut zu bekommen. :)
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