update 27.04.2019


Es ist Ende April; noch drei Monate bis es zurück nach Deutschland in mein „normales“ und altes Leben geht. Der Gedanke daran löst in mir die unterschiedlichsten Gefühle aus: von einem warmen, lächelnden Heimatgefühl, bis hin zu einem erschreckenden, augenöffnenden Realitätsschockgefühl. Dazwischen gibt’s die Momente der Gleichgültigkeit.
Zur Zeit befinde ich mich wieder auf Bali – wie lange noch? - keine Ahnung. So lange, wie ich mich danach fühle.

Ich blicke zu diesem Zeitpunkt zurück auf 9 Monate Reise- und Surfzeit – eine unbeschreibliche zeit, die mich in vielerlei Hinsicht weiter gebracht hat. Nicht nur, dass ich jetzt zwei Surfboards besitze ;), mein surfen verbessert und viele neue Freunde gefunden habe, diese Zeit hat mich zudem viel über mich selbst gelehrt und zum nachdenken angeregt. Die Fragen, die ich mir dabei immer wieder stelle: Wo stehe ich im Leben? Wo will ich hin? Woran will ich arbeiten? Was sind meine Wünsche und Träume? Was mache ich mit diesen?

Eine Auszeit zu nehmen und eine solche Reise anzutreten ist nicht nur eine Reise, um einfach nur Spaß zu haben. Man hat auf einmal Zeit, „von außen“ auf sein „normales“ Leben zu schauen und die oben genannten Fragen kommen ganz von alleine. Das kann man gar nicht verhindern und passiert ja auch schon bei einer kurzen Reise in fremde Länder, in denen man unterschiedliche Kulturen, Lebensweisen, Lebenseinstellungen und Menschen kennen lernt. Man fängt an sein eigenes Leben zu analysieren und vergleiche und Schlüsse zu ziehen.

Mir wird immer mal wieder gesagt, dass es mutig ist, was ich hier gerade mache. Ich erachte das Sabbatical an sich nicht als eine mutige Sache; mutig sind eher die Menschen, die sich und ihr Leben reflektieren und sich die obigen Fragen immer wieder stellen. Die nicht immer alles als gegeben hinnehmen und einfach „über sich ergehen“ lassen. Das Leben ist eine ewige Suche, die bis zum Schluss nicht endet. Die Suche führt dazu, dass wir Dinge wahrnehmen, zu schätzen lernen, ändern oder genau so belassen. Sie erhält uns am Leben und stellt sicher, dass wir aktiv an diesem teilnehmen.

In drei Monaten gehe ich zurück. Ich weiß nicht, ob ich mich darüber freue oder weinen soll. Es ist Nachmittag... ich gehe surfen, verschiebe den Gedanken an die Rückkehr noch etwas und lebe den Augenblick, der mindestens genauso wichtig ist, wie die Suche nach Antworten! :)

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