Der Alltag und die Routinen
Montag
bis Freitag immer das Gleiche: Arbeiten, Sport, Essen, Schlafen,
Arbeiten... Das Wochenende dann Einkaufen, Putzen, „Sachen
erledigen“, Freunde treffen, mal was trinken; dann beginnt die
Woche wieder von vorne.
Der
Alltag hat mich eingeholt und die Frage ist, ist das gut oder
schlecht? Generell ist ja erstmal nichts gegen einen Alltag
einzuwenden. Routinen geben Sicherheit, vereinfachen das Leben,
nehmen den Stress raus. Alles läuft, nichts Unvorhergesehenes
passiert, nichts wirklich Aufregendes; nur das Gewohnte, das Übliche;
da ist doch nichts gegen einzuwenden?!
Die
Zeit, die Tage, die Wochen verstreichen, plätschern vor sich hin,
wie ein ruhig fließender Fluß. Sehr beruhigend... Am Ende des
Jahres aber schaut man dann zurück und fragt sich, wie die Zeit so schnell
vergehen konnte, was man das ganze Jahr eigentlich gemacht hat.
Passiert nichts Spannendes, ist alles
unspektakulär, seicht und „flauschig“. :) Das ist durchaus
schön, aber nach einiger Zeit echt langweilig.
Ist
es nicht genau das, womit auch viele Paare zu kämpfen haben? Die
Routine/der Alltag?! Er lässt alles langweilig werden, alles ist zu
„ok“, zu einfach, zu unspannend. Das Kribbeln fehlt und das
Nervössein, das Adrenalin, was einen lebendig fühlen lässt, was da
ist, wenn man z.B. jemanden Neues kennen lernt und sich frisch
verliebt.
Denkt
man zurück an die Schulzeit oder das Studium, dann erinnert man sich
nicht an die einzelnen Unterrichtsstunden oder Seminare, die man
besucht hat, man erinnert sich an Erlebnisse, Ereignisse, die
irgendwie anders waren als das „Normale“; man erinnert sich an
spontane, verrückte Sachen. Die Sätze im Gespräch mit Freunden
beginnen immer mit „Weißt du noch, als...“, „Früher habe
ich...“. Es folgen Geschichten über unvernünftige, lustige,
schräge Dinge, die passiert, und die man gemacht hat.
Klar
ist, dass man älter wird, ruhiger, vernünftiger, entspannter,
genügsamer. Man möchte Geld verdienen, eine Familie ernähren, sich
etwas leisten können; die „wilden Zeiten“ sind vorbei. Das ist
auch bestimmt erstrebenswert in gewissem Maße. Schlimm ist, wenn man
sich dessen nicht bewusst ist und mit 50 aufwacht und sich denkt, was
man die letzten 30 Jahre getan hat. Man läuft immer Gefahr sich im
Alltag zu verlieren und es einfach so laufen zu lassen, weil es
bequem ist.
Der
Alltag alleine ist zu fade; da müssen „Gewürze“ her. So ist
das mit dem Leben, mit Gerichten und mit Beziehungen; das Würzen
nicht vergessen! Mal was anders machen, was Neues ausprobieren, was
hinzufügen, wegnehmen, teilen, überraschen, riskieren...
In dem Sinne einen aufregenden Start in die neue Woche :)
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