„Landen in der Gegenwart“
Wer
kennt das nicht, besonders, nach einer Trennung von einem Partner*in
oder auch einem Freund*in, bleibt man gerne immer wieder in der
Vergangenheit hängen und kommt aus der Endlosschleife der traurigen,
oft nicht der Wahrheit entsprechenden Gedanken nicht mehr raus. „Wie
schön es doch damals war. Was man alles gemeinsam erlebt hat.“
Situationen – und meist die positiven – werden immer wieder
gedanklich nachgespielt, Gesagtes wird auf die Goldwaage gelegt und
immer wieder die Frage „Warum“. (Was für eine blöde Frage, by
the way!)
Genauso
mit den Gedanken an den in der Zukunft liegenden Ereignissen, wie der
Urlaub oder eine große Feier, auf die man hinfiebert. Tage, Wochen,
Monate werden gezählt, bis es endlich so weit ist. Der Blick auf das
gerichtet, was da bald kommt, das Gegenwärtige verdrängend oder als
störend empfindend; etwas, was einfach schnell vorbei gehen muss.
All
dieses Abschweifen, ob in die Vergangenheit oder in die Zukunft lenkt
ab vom achtsamen, bewussten, selbstbestimmten und selbstbewusstem
Leben im Hier und Jetzt. Wir laufen Gefahr uns dabei zu verlieren.
Wir verlieren uns an die Gedanken, die wir selbst manipulieren und
die fast nie der Wirklichkeit entsprechen. „Was wäre wenn?“,
„Wie wäre es gewesen, wenn...?“, „Warum habe ich dies oder das
getan?“, „Wie wird es sein, wenn...?“. Meist war oder wird
alles rosiger, trauriger, fröhlicher, besser, schlechter –
verklärte Wahrnehmung eben. Fragen und Antworten, die uns nicht
weiter bringen und die wir mit „Wunschdenken“ bearbeiten.
Mir
geht es öfters so, wenn ich jemanden loslassen muss, der eine
wichtige Rolle in meinem Leben gespielt hat oder, wenn große Reisen
anstehen (wie jetzt bald wieder). Dann bedarf es einem Innehalten und
Bewusstwerden, um mich aus dem entstehenden Gedankenkreis hinaus zu
befördern; um achtsam zu werden, die Tage nicht einfach verstreichen
zu lassen, mir bewusst zu werden, wie ich mich gerade fühle, was ich
gerade für ein Leben habe, was jetzt im Moment mit mir und meinem
Körper los ist. Gelingt mir das, ist das unglaublich entspannend,
stressreduzierend und befreiend. Auf einmal ist alles gut und man
ruht in sich; man ist einfach viel gelassener, wenn man im Hier und
Jetzt lebt. Das Gestern und Morgen beiseite schieben; nicht
verdrängen, aber auch nicht ständig „Wiederkauen“ oder
„Vorkauen“.
Es
gibt tausende Möglichkeiten, um wieder in der Gegenwart „zu
landen“. Mir hilft Sport, Meditation, gutes
Essen oder auch einfach nur ein Telefongespräch mit meiner Schwester
oder einer Freundin. Das Gedankenkarussell anhalten, aussteigen und
geradeaus gehen; was passiert ist, akzeptieren und was werden wird,
auf sich zukommen lassen. Ich weiß, das sagt sich so leicht.
Gedanken auszuschalten ist – besonders, wenn man nicht geübt ist –
harte Arbeit und bedarf viel Willenskraft. Hat man es aber geschafft,
lohnt sich die Anstrengung und am Ende wird eh alles anders als man
denkt und gut :)
#positivdenkerin
#naivundglücklichdamit #Achtsamkeit
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