Persönlichkeit ändern – Gedanken dazu


Man ist wer man ist und wie man ist“. Stimmt das? Oder kann man sich im Erwachsenenalter noch ändern? Kann man seine Persönlichkeit umformen? Kann man Strukturen, die absolut festgefahren sind auflösen und neu gestalten? Ist es möglich, Gedankenströme und Automatismen im Gehirn  umzuprogrammieren? 

In gleichen oder ähnlichen Situationen, werden immer wieder die selben Signale gesendet, die gleichen Gefühle und Gedanken ausgelöst und gleiche Handlungsmuster in Gang gesetzt. Beispiele dafür gibt es tausende im Alltag; man muss nur einmal hinschauen und sich dessen bewusst werden. 

Diese Handlungsmuster gilt es zu durchbrechen und umzulernen bzw. ganz neu zu lernen, wenn man das Ziel hat, sich selbst zu ändern bzw. seine Reaktion auf bestimmte Situationen zu ändern. Es gilt in entsprechenden Situationen völlig gegen den ersten, für einen selbst „normalen“ Impuls zu reagieren, Dinge anders zu machen, als es der eigene Verstand und der Willen es verlangt, als man es gelernt hat und einfach mal nicht das zu tun oder nicht das zu sagen, was man sonst immer tun oder sagen würde. Es ist meine Erfahrung, dass man durch diese Anstrengung durchaus etwas ändern kann; nicht grundlegend, aber doch zumindest in Ansätzen. Man besitzt keine starre Persönlichkeit. Sie ist wandelbar und es schadet nicht, sich dessen bewusst zu sein. 

Dass das alles andere als einfach ist, kann man sich gut vorstellen und ist etwas mit dem ich mich seit meinem Sabbatjahr auseinandersetze.

In meinem ersten freien Jahr habe ich bereits in einem Punkt mit für mich zufriedenstellendem Erfolg an mir gearbeitet: ich wollte auf fremde Menschen offener zugehen, sie kennen lernen und sie nicht gleich in eine „Schublade“ stecken. D.h. die Angst und das Misstrauen Fremden gegenüber ablegen. 

In diesem Jahr gibt es einen neue „Baustelle“: dieses Jahr betrifft es den Zwang alles kontrollieren zu wollen. Diese Angewohnheit ist eine, die viel selbstgemachten Stress verursacht. Ein „Kontrollfreak“ bin ich schon seit ich denken kann. Die Erziehung, mein Wesen und der Leistungssport haben mich dazu gemacht. Diese Struktur aufzubrechen ist sehr schwer und ich „kratze gerade erst an der Oberfläche“.

Es ist ein ständiges daran erinnern Dinge „loszulassen“, nicht kontrollieren zu müssen, Chaos zuzulassen, nicht für alles die Verantwortung zu übernehmen, anderen die Aufgabe zu überlassen, Kontrolle abzugeben. Es ist ein Versuch gelassener zu werden und weniger Streng mit mir selbst und mit anderen zu sein.

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“, ist wohl das passende Sprichwort dazu. In kleinen Schritten, langsam versuchen etwas zu ändern und immer der Problematik bewusst zu sein – meine Herangehensweise. Wir können uns ändern, wenn wir wollen! 

Kommentare

  1. Richtig gutes und ausgesprochen spannendes Thema das mich auch schon viele Jahre beschäftigt. Darauf kam ich als ich gemerkt habe wie furchtbar ich in Gedanken mit mir selber rede. Niemals würd ich mit anderen so reden! Das ist ja auch so ein antrainiertes und/oder erlerntes Verhalten das ich zum Glück mit etwas Arbeit und Achtsamkeit sehr schnell ändern konnte.

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    1. Schön zu hören, dass du auch Erfahrung mit diesem Thema gemacht hast. Es lohnt sich immer, achtsam mit sich selbst zu sein und ggf. dann auch etwas an sich zu ändern, damit es einem besser geht! :)

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