Unnötige Gedanken

Mit Blick auf meinem Kalender sehe ich, dass ich nächste Woche sehr viele Termine habe. Stress will in mir hochkommen und Unmut über die Terminfülle. Puhhh, wie soll ich das alles schaffen und dann habe ich keine Zeit für Sport und vielleicht wird der eine Termin echt total nervig und hektisch. Wahrscheinlich werde ich aufgeregt sein und das Gefühl ist jetzt schon unangenehm. Vielleicht werde ich es auch
„vermasseln“ und es wird peinlich. 

… und dann bemerke ich, dass ich schon wieder abschweife in die Zukunft und mir Gedanken über Termine mache, die doch noch gar nicht anstehen und im Moment, an einem Sonntag, nicht relevant sind. 

„Den Augenblick genießen.“ „Im Moment leben.“ Das hört sich an, wie lapidare Sprüche aus einem schlechten Tischkalender. Sprüche, die, auch wenn sie auf jeder noch so kitschigen Grußkarte stehen  könnten, so wahr sind. Stress zuzulassen über etwas, was noch überhaupt nicht ansteht, und dadurch in der Gegenwart eine negative Stimmung aufkommen zu lassen, ist schlichtweg sinnlos und unnötig. 

Immer wieder versuche ich mich durch Achtsamkeit und eine Erinnerung an die oben genannten Sätze, in die Gegenwart zurück zu holen; Ereignisse auf mich zukommen zu lassen und sie dann „anzugehen“, wenn sie auch wirklich „an der Reihe“ sind. Das gelingt mal gut und mal mäßig gut, wird aber immer besser, umso mehr man es einübt. Einmal kurz innehalten und sich bewusst machen, dass man z.B. doch gerade frühstückt, auf einem Stuhl sitzt oder spazieren geht, in netter Gesellschaft ist oder oder… im Hier und Jetzt leben. So oft hat sich gezeigt, dass die Sorgen, der Stress, die Ängste und Befürchtungen, die man sich im Vorfeld macht, unbegründet sind und im Endeffekt doch wieder alles gut zu meistern ist und sogar erfolgreich. Oft verändern sich auch noch Rahmenbedingungen, die dann eh alles noch einmal anders werden lassen und die Gedanken, die man sich vorher gemacht hat, sind hinfällig. 

Im Moment leben, was nicht heißt, keine Planungen für die Zukunft vorzunehmen und Termine nicht thematisch vorzubereiten; was aber heißt, sich nicht ständig Gedanken über das „was wäre wenn“ zu machen oder ständig unterschiedliche Szenarien über ein anstehendes Ereignis im Kopf durchzuspielen, die am Ende alle nicht zutreffen. 



Warum wir im Urlaub immer alle viel entspannter sind? Weil wir „abschalten“, keine Termine haben, uns keine Gedanken über kommende Ereignisse machen, im Moment leben. Genau dieses Gefühl auch in den Alltag holen, indem man die negativen, stressigen und sorgenvollen Gedanken über anstehende Termine abschaltet, das ist das Ziel und es ist möglich. Stress im Alltag ist nicht wegzudenken, aber doch bitte nur der momentane Stress und nicht schon der von Übermorgen oder nächster Woche. 

Es kommt nur noch selten vor, dass ich abends im Bett liege und über ein kommendes Ereignis grübele und unnötige Gedanken darüber mache. Ich lasse das nicht mehr zu. Es ist sinnlos und Zeitverschwendung. Ist man vorbereitet und hat man die Arbeit getan, die nötig war im Vorfeld, dann kann man sich auf andere Sachen konzentrieren, die im Moment stattfinden, wie z.B. Schlafen oder Musik hören oder die Sonne genießen. In diesem Sinne: einen schönen Sonntag und macht euch nicht zu viele unnötige Gedanken. 

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